"Kraftwerk Stadt"
Ohne öffentlichen Raum hat die Privatsphäre keinen Kontext, beide Felder stehen in permanenter Wechselwirkung und bedingen einander. Beschleunigt durch die Überlagerung beider Sphären durch digitale Realitäten, verschiebt sich dieses Gefüge im Moment massiv. Architektur und Stadtplanung als physischer Rahmen dieses Gefüges sind entsprechend ebenso mit neuen Bedürfnissen, Potenzialen und Herausforderungen konfrontiert. Der Themenschwerpunkt des Superscape 2014 fokussiert daher auf die Schnittstelle zwischen öffentlichem urbanen Raum und privatem Wohnraum und lädt Akteure aus dem Feld der Architektur und Raumplanung ein, Ideen und Visionen zu künftigen Konzepten einzureichen. Wie werden räumliche Praktiken wie Homeoffice, Guerilla-Gardening, Funktionshybride in der Erdgeschoßzone, kommunizierende Fassaden, privat adaptierbare Gebäude oder funktionsoffene Architekturen das Verständnis von Privatsphäre beziehungsweise öffentlichem Raum verändern?
Einer pluralistischen Gesellschaft und individuell wandelnden Ledenssituationen entsprechend bedarf es sowohl formaler als auch inhaltlich elastischer Architektur. Gebäude, die nie fertig gestellt werden, sondern gemäß ihrer Benützung wachsen und erweiterbar sind, privat adaptierbarer und gestaltbarer Lebensraum sowie modulare räumliche Lösungen erlauben neue Perspektiven auf Architektur und eröffnen das Potenzial auf die Komplexität der modernen Gesellschaft einzugehen.